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17.06.2016
Pilotprojekt DIN Spec 51623 erfolgreich beendet: Technik Märkte Politik Mit mehr als 15.000 Tonnen eingesparter Treibhausgase hat das Pilotprojekt DIN 51623 zu dessen Ende das wesentliche Ziel eindrucksvoll erreicht: Schwere Nutzfahrzeuge können einen gewichtigen Beitrag zur Energiewende im Verkehrssektor beitragen. Insgesamt wurden alleine im Pilotprojekt über 10 Millionen Liter Dieselkraftstoff durch biogene Kraftstoffe ersetzt – und die Fahrzeuge rollen weiter! Die technischen Herausforderungen von Kraftstoff DIN Spec 51623 in aktuellen Motoren sind markenübergreifend solide gelöst, ausführlich erprobt und halten kaum mehr Überraschungen bereit. Die Märkte für biogene Kraftstoffe erscheinen weitestgehend entkoppelt von denen mineralischer Kraftstoffe. Die Volatilität beider Märkte und die Erfordernis die Wirtschaftlichkeit für den Fahrzeugbetrieb aus dem dazwischen entstehenden Gap abzuleiten, ermöglicht nur das Fahren auf Sichtweite was Mengenkontrakte und Amortisationsplanungen betrifft. Diese Tatsache bleibt in den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Förderung der Treibhausgas-Minderung im Verkehrssektor völlig unberücksichtigt. Dies erschwert die Entwicklung und Einführung von marktgerechten Kraftstoffalternativen und vor allem der zugehörigen Motorentechnik hochgradig oder macht sie sogar unmöglich. Die ungenügend definierten und unvorhersehbaren politischen Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden Hakenschläge der Administration bleiben nach wie vor die große Herausforderung! Zu diesem erfreulichen bis ernüchternden Fazit kommt Wolfram Kangler, Geschäftsführer der im „Pilotprojekte DIN 51623“ federführenden bioltec systems GmbH, die den Flottentest mit mehr als 100 LKW seit Ende 2012 technisch betreut und inhaltlich verantwortet hat. Gerade das unerwartet und kurzfristig (via Brüssel) verordnete Ende des Pilotprojektes lasse exemplarisch ebenso eine Entkopplung von „Machern“ und „Lenkern“ der Energiewende spüren. Diese gelte es zu überwinden, wenn man es mit den Klimazielen ernst meine, so Kangler weiter. Mit Schreiben vom 14.06.2016 widerruft nämlich das zuständige Hauptzollamt mit Wirkung zum 17.06.2016 die erteilte Erlaubnis und entzieht damit innerhalb einer Frist von drei Tagen (sic!) dem Projekt jegliche weitere Basis für die Verwendung von Kraftstoff nach DIN 51623. Der originale Wortlaut dieses Schreibens (im Auszug), Zitat: „Am 17. Mai 2016 ist die Verordnung zur Umsetzung unionsrechtlicher Transparenzpflichten im Energie- und im Stromsteuergesetz sowie zur Änderung weiterer Verordnungen vom 04. Mai 2016 im Bundesgesetzblatt I S. 1158 verkündet worden und nach Artikel 5 Abs. 1 der Verordnung am 18. Mai 2016 in Kraft getreten. Mit dieser Verordnung wurde die Steuerbegünstigung für Pilotprojekte nach § 105 Energiesteuerverordnung –EnergieStV- aufgehoben. Demnach ist die rechtliche Grundlage für meine Erlaubnis zur steuerfreien Verteilung von Energieerzeugnissen im Rahmen des Pilotprojektes weggefallen. Aus diesem Grunde widerrufe ich meine unter Widerrufsvorbehalt erteilte Erlaubnis vom 23.04.2013 [….] mit Wirkung zum 17.06.2016.“ Dass diese Nachricht bei den Flottenbetreibern im Pilotprojekt nach anfänglich ungläubigem Stirnrunzeln/Kopfschütteln kurzfristig nur mehr Achselzucken hervorrief, ist dem Projektpartner Büsch Pflanzenöle zu verdanken: Durch die hervorragende Vernetzung im Markt und das umfassende Know-How über notwendige Kraftstoffeigenschaften ist es jenem gelungen, weitere alternative Kraftstoffe verfügbar zu machen, die selbst bei historisch niedrigen Dieselpreisen noch wirtschaftlich vertretbar die Einsparung von CO2 in LKW-Flotten ermöglichen – und die Flotten laufen weiter mit alternativen Kraftstoffen, sie leisten Ihren Beitrag zur Energiewende, Kilometer um Kilometer, Tag für Tag – auf Sichtweite! Sehen wir darin nicht einen eindrucksvollen Beweis für die hohe Flexibilität, den Mut und die Ernsthaftigkeit der durchwegs kleinen mittelständischen Unternehmer, die hinter dem Einsatz von alternativen Kraftstoffen stehen, resümiert Kangler. Jeder einzelne übernähme die Verantwortung für sich, seine Mitarbeiter, seine Geschäftspartner und für eine lebenswerte Zukunft. All jene wünschten sich dieselbe Übernahme von Verantwortung von unseren Politikern und Entscheidern in öffentlichen Ämtern. „Derzeit sieht es eher nach einem institutionalisierten Durchreichen und Aufspalten der Verantwortung auf dem Dienstweg aus. Am Ende wähnt man die Verantwortung meist in Brüssel, wo sie jedoch – wenn überhaupt – wohl nur unmessbar verdünnt ankommt…“ |
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